Explosion der Pflegekosten?_Ergänzung
- Spiegel-online: Versorgungslücke: 2.871,-€ durchschnittlich (= Eigenanteil NACH den Leistungen der Pflege-Pflicht-Versicherung)
SIEBEN mal mehr!… es wirkt sich schon aus!
Vor ein paar Wochen habe ich den unten stehenden Beitrag mit der Überschrift „SIEBEN mal mehr!“ geschrieben. Heute bin ich auf einen weiteren Spiegel-online-Artikel aufmerksam geworden. Darin heißt es:
- „Wer im Pflegeheim lebt, muss dafür immer mehr selbst bezahlen.“ Der monatliche Eigenanteil sei im Schnitt auf 2.871,-€ geklettert.
- Die Kostenbrems wirke kaum
LEUTE… das ist eine KATASTROPHE, auf die wir zusteuern! Oder haben Sie pro Monat 3.000,-€ von Ihrer Rente übrig, um den Heimplatz zu bezahlen und 129,-€ Taschengeld pro Monat zu behalten? Also was passiert? Sie werden irgendwann zum Sozialfall:
BEST case Berechnung:
Rechnen Sie bitte selbst…
- Wenn Sie 45 Jahre gearbeitet und Rentenbeiträge gezahlt haben, dann liegt Ihre Rente nach Steuern und Sozialabgaben bei ca. 1.500,-€, also etwa der Hälfte Ihres Eigenanteils.
- Die andere Hälfte lässt Ihr Erspartes abschmelzen…
- Nach einem Jahr um 18.000,-€ ,
- nach zwei Jahren um 36.000,-€
- nach drei Jahren um 54.000,-€
- ….
NORMAL case Berechnung:
Die tatsächliche durchschnittliche Rente in Deutschland betrug 2023 für Männer 1.120,-€ und Frauen 900,-€. Der Durchschnitt ist wesentlich geringer weil viele Menschen nicht auf 45 Beitragsjahre kommen, die Beiträge niedriger ausfallen und Frauen vom Gender-gap mit Familienzeit, Teilzeit, Karriere- und Gehaltsverzicht (gezwungenermaßen) betroffen sind.
(Quelle: Statistikportal der Deutschen Rentenversicherung)
Rechnen wir noch einmal:
- Wenn Sie die durchschnittliche Rente beziehen, dann liegt Ihre Rente nach Steuern und Sozialabgaben bei ca. 1.000,-€. Das wäre also etwa ein Drittel Ihres Eigenanteils.
- Die anderen Teile schmelzen Ihr Erspartes ab:
- nach einem Jahr um 24.000,-€ ,
- nach zwei Jahren um 48.000,-€
- nach drei Jahren um 72.000,-€
- ….
Wann werden Sie zum Sozialfall?
- Spiegel-online: Lauterbach sieht „explosionsartigen“ Anstieg bei Pflegebedürftigen
SIEBEN mal mehr!
Das habe ich heute mit Erschrecken gelesen:
Die Zahl der Pflegebedürftigen wird weit stärker ansteigen, als gedacht. Der „Sandwich Effekt“ führt zu einem akuten Problem in der Pflegeversicherung. Der Anstieg im Jahr 2023 war mit 50.000 Pflegebedürftigen kalkuliert. Es wurden 360.000 Menschen. Das sind SIEBEN mal mehr Menschen als gedacht. Danach folgen einige Erklärungsversuche, warum es zu dieser Explosion gekommen sei: Pflegbedürftige werden älter als gedacht, Babyboomer werden in großer Anzahl pflegebedürftig,…
Unser Problem wird größer!
Mir kommen drei Fragen in den Sinn:
- Wohin mit diesen Menschen (mit uns…)?
- Wer soll uns pflegen?
- Wer soll das bezahlen?
Die ersten beiden Punkte will ich hier nicht vertiefen. Hier ist die Politik gefragt! Es müssen Pflegeplätze geschaffen werden und die Arbeit in der Pflege muss endlich attraktiv werden.
Und die Finanzierung? Seit vielen Jahren weisen Politik, Verbraucherberatung, Versicherungswirtschaft, Gesundheitssystem, Tagesschau, Apotheken-Umschau, kurz: ALLE darauf hin, dass die Pflegeplätze teuer sind und nicht allein durch die Pflegepflichtversicherung bezahlt werden können. Jeder weiß es! Wir können noch so schimpfen, warum 360.000 Pflegebedürftige eine Überraschung für das Gesundheitsministerium sind. Letztlich müssen wir selbst aktiv werden!
Der größere Bedarf kann und muss uns motivieren, über unsere eigene private Absicherung nachzudenken.
Ganz grobe Kostenaufstellung:
Wenn die professionelle häusliche Krankenpflege wesentlich mehr kostet, als die Pflegeversicherung leistet, dann bleiben die Pflegebedürftigen auf hohen Beträgen sitzen.
Wenn Sie stationär (also im Pflegeheim) gepflegt werden und eventuell Pflegegrad 4 oder gar Pflegegrad 5 haben, dann steigen die Kosten gewaltig an. Die Differenz zur Leistung aus der Pflegeversicherung wird immer größer.
Das kommt auf uns zu:
Pflegeleistung | Pflegekosten | Erstattung | Differenz |
häusliche Pflege bei Pflegegrad 2 | 1.800 € | 761 € | 1.039 € |
häusliche Pflege bei Pflegegrad 3 | 3.300 € | 1.432 € | 1.868 € |
stationäre Pflege bei Pflegegrad 4 o. 5 | 3.050 bis 7.750 € (und darüber) | 1.775 bis 2.005 € | 1.045 bis 5.975 € |
Quelle: Plansecur, Beratungsunterlage Pflege. Die Kosten sind eher moderat angesetzt und können von Region zu Region abweichen
Private Vorsorge treffen, anders geht es nicht!
Alle sagen es und jeder weiß es seit Jahren: Wir müssen privat vorsorgen. Nicht nur für das Alter, auch für die Pflege! Es gibt verschiedene Modelle für die Absicherung: Pflegetagegeld, Pflegemonatsgeld und Pflegerente. Das sind die Bausteine, die uns in der Versicherungswelt am häufigsten begegnen.
- Pflegetagegeld und Pflegemonatsgeld: Die Versicherung sagt eine Leistung zu, die sich an der Höhe unseres Beitrags orientiert. Beispielsweise: 50,-€ pro Tag als Pflegetagegeld (bedeuten im Mai 1.550,-€ Leistung, im Juni 1500,-€). Beim Pflegmonatsgeld wird monatlich der gleiche Betrag ausgezahlt. Bei Vertragsabschluss wird vereinbart, wie hoch die Leistung bei welchem Pflegegrad sein wird. Die nicht verbrauchten Beiträge werden nicht ausgezahlt. Das Risiko ist versichert!
- Pflegekostenversicherung: Der Versicherer zahlt nachgewiesene Pflegekosten. Oft sind das Kosten, die die gesetzliche Pflegeversicherung nicht übernimmt. Voraussetzung ist, dass die gesetzliche Pflegeversicherung in Anspruch genommen wurde und geleistet hat. Darüber hinausgehende Kosten übernimmt der Versicherer (sofern diese Leistungen versichert sind).
- Pflegerente: Es wird eine Leistung erbracht, die ähnlich einer Rentenversicherung gestaltet ist. Kommt es zum Pflegefall, dann wird die Pflegerente gezahlt. Bleibt der Pflegefall aus, dann werden die angesparten Beiträge als Erbe ausgezahlt.
Alle drei Produkte haben Vor- und Nachteile. Da gilt es, sich gut beraten zu lassen.
ACHTUNG Gesundheitsfragen!
In allen Fällen werden Gesundheitsfragen gestellt und der Versicherer wägt das Risiko ab, ob er den Kunden annimmt, oder die „Gemeinschaft der Versicherten“ vor erwartbaren Kosten schützen will.
Also besser nicht lange warten! Wer heute gesund ist, denkt oft nicht an Pflege. Aber heute können Sie noch etwas zur Absicherung tun. Wenn Sie krank werden oder einen Unfall erleiden ist es meist zu spät!
Jetzt aktiv werden, statt den Kopf in den Sand zu stecken
Die private Pflegeversicherung ist wichtig! Sie schützt Ihr Vermögen (Immobilien, Vermögensanlage, Erbe) vor rapidem Abbau im Pflegefall, schützt Ihre Angehörigen und Erben vor Belastung durch Ihre hohen Pflegekosten und kann Ihnen Freiheit bei der Wahl der Versorgung schenken.
Lassen Sie sich nicht entmutigen von SIEBEN mal mehr Pflegebedürftigen und den Folgen davon! Werden Sie jetzt aktiv!
Beratung braucht Vertrauen
Ich berate Sie gern, sprechen Sie mich an!